Die Wolfsburger Bundestagsabgeordnete Pia Zimmermann (DIE LINKE) erklärt zur Pressekonferenz zum Zwischenbericht über die Untersuchung der Dieselgate-Affäre des Volkswagen-Konzerns:
„Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Herr Pötsch hat überzeugend beschrieben, dass der Aufklärungsprozess bei VW gut in Gang gekommen ist. Es stimmt mich zuversichtlich, dass der VW-Konzern aus der Schummeldieselkrise heraus kommen kann.
Leider ist auf der Pressekonferenz den VW-Kunden nicht hinreichend klar gesagt worden, welche technischen Fortschritte und neuen Ingenieursleistungen es in den letzten Jahren gegeben hat, um die Motoren nun in kurzer Zeit mit überschaubarem Aufwand umrüsten zu können. Hier ist heute eine Chance vertan worden, Vertrauen in die Ingenieurskunst bei VW zurück zu gewinnen.
Mir gefällt nicht, wie einerseits das Bild gezeichnet wird, die aktuellen Bestellungen seien weiterhin im Rahmen der Erwartungen, aber gleichzeitig sollen viele tausend Leiharbeiterinnen in ein beruflich ungewisses Jahr 2016 geschickt werden. VW hat auch eine Verantwortung für die sogenannte Randbelegschaft. Hier sehe ich das Land Niedersachsen als Miteigentümer in der Pflicht, die angekündigte „Hire-and-fire-Politik“ zu stoppen.
Im Bundestag wird sich DIE LINKE damit auseinandersetzen, wie die Nachhaltigkeit der Automobilindustrie der Zukunft erreicht werden kann. Der Schwenk hin zu mehr E-Mobilität als Brückentechnologie ist nötig, um zukünftig die Abgaswerte im Flottenverbrauch erreichen zu können. Das bedeutet aber, dass die notwendige Energie dafür nicht in Kraftwerken produziert wird, sondern aus erneuerbarer Energie stammt.
Ich wünsche mir einen VW-Gipfel, der die ökologische und soziale Nachhaltigkeit bei VW in einem breiten Dialog mit Wissenschaftlern, Beschäftigten und Gewerkschaften, mit Technikern, Politikern, Umweltschützern und Juristen führt. Wir brauchen mehr Wirtschaftsdemokratie; orientiert an den Bedürfnissen der Menschen, an der Belastbarkeit der Umwelt – nicht aber an den maximalen Profiten für die Eigentümer.“