„Die Leistung in der Pflege wird vor allem von Frauen getragen – und das trotz Berufstätigkeit und dem Risiko, selbst krank oder zu einem Pflegefall zu werden“, erklärt Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur heutigen Vorstellung des DAK-Pflegereports 2015 mit dem Schwerpunktthema „So pflegt Deutschland“. Zimmermann weiter:
„Was der DAK-Report aufzeigt ist richtig, aber für die Bundesregierung nichts Neues. Schon mehrfach wurde angezeigt, dass Pflege vor allem in der Familie stattfindet und Frauen die Hauptlast der unbezahlten Pflege tragen. Bundesweit pflegen rund sechs Millionen Menschen ihre Angehörigen zumindest teilweise selbst, zwei Drittel dieser Pflegenden sind Frauen.
Das Gleiche gilt bei der körperlichen und psychischen Belastung pflegender Angehöriger. Bundesweit fühlen sich etwa 67 Prozent der pflegenden Frauen stark oder sehr stark psychisch und 46 Prozent stark oder sehr stark körperlich belastet. Außerdem geben Frauen häufiger als Männer ihre Erwerbstätigkeit für die Pflege von Angehörigen auf. Genau solche Unterbrechungen haben geringere Rentenansprüche und Armut im Alter zur Folge.
Von der Bundesregierung sind in dieser Hinsicht keine Verbesserungen zu erwarten. Sie spielt auf Zeit und setzt bei den Reformen nur auf sehr kleine Schritte bei den dringenden Fragen. Somit lädt sie die Last und die Verantwortung weiter auf die Rücken der pflegenden Frauen ab.“