„Im Mittelpunkt pflegerischer Arbeit sollten die individuellen Bedürfnisse der Menschen stehen, die auf Pflege angewiesen sind. So stellt beispielsweise die Pflege von Kindern andere Ansprüche an das Pflegepersonal als die von älteren Menschen. Die Pläne der Bundesregierung zur Vereinheitlichung der Pflegeausbildung lassen aber leider darauf schließen, dass genau diese verschiedenen Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden“, so Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu den heute vorgestellten Reformplänen von Gesundheitsminister Gröhe und Familienministerin Schwesig. Zimmermann weiter:
„Da sich die unterschiedlichen Bereiche der Alten- und Krankenpflege zunehmend überschneiden, ist eine vollständige Trennung der Pflegeausbildung zwar nicht mehr sinnvoll. Dennoch ist ein gewisser Grad an Spezialisierung erforderlich. Der richtige Weg, um den gewandelten Anforderungen an pflegerisches Handeln gerecht zu werden, ist die Integration der Pflegeberufe zu einer dreijährigen dualen Ausbildung mit einer einheitlichen Grundausbildung und einer daran anschließenden Schwerpunktsetzung mit unterschiedlichen Berufsabschlüssen. Parallel muss die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht, Schulgelder, Studiengebühren und Prüfungsgebühren müssen abgeschafft werden.
Eine Reform der Ausbildung alleine macht die Pflege aber noch nicht attraktiver: Die Arbeitsbedingungen müssen grundlegend verbessert werden, denn es muss den Pflegekräften auch möglich sein, ihren Beruf so auszuüben, wie sie es in der Ausbildung gelernt haben. Mehr Personal, gute Arbeitsbedingungen und Löhne, die der körperlich anstrengenden und verantwortungsvollen Arbeit angemessen sind, sind mehr als überfällig.“