„Die Weiterentwicklung der Hospizkultur und Palliativversorgung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist längst überfällig, denn Deutschland hat im internationalen Vergleich erhebliche Defizite. Trotz guter Ansätze greift der Entwurf der Bundesregierung zu kurz. Er verpasst vor allem die Aufhebung der Ungleichbehandlung zwischen Pflegeeinrichtungen und hospizlicher Sterbebegleitung“, erklärt Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die heutige Kabinettsberatung des Gesetzentwurfs zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland. Zimmermann weiter:
„Besonders deutlich wird die Schieflage bei der Finanzierung. Die Sozialkassen zahlen für einen Platz im Hospiz etwa 6.500 Euro monatlich, um einen Menschen mit lebensbegrenzender Erkrankung zu begleiten und zu versorgen. Für Menschen, die sich in einer vergleichbaren Phase an ihrem Lebensende befinden und in einem Alten- und Pflegeheim untergebracht sind, zahlen die Sozialversicherer nicht mal ein Viertel der Kosten. Das macht deutlich, dass die Pflegeversicherung als Teilleistungssystem auf eine Zwei-Klassen-Versorgung setzt, die nicht weiter verfestigt werden darf.
Wir brauchen eine nationale Palliativstrategie auf der Basis einer gesicherten Datenlage und Bedarfsplanung, die hochwertige Pflege und palliative Versorgung, Hospizarbeit und Sterbebegleitung einschließt und immer ausreichend qualifiziertes Personal sicherstellt.
Die Anerkennung der ‚Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland‘ muss die Voraussetzung für eine würdevolle Pflege und Versorgung in der letzten Lebensphase sein.“