„Vor dem Hintergrund der niedrigen Löhne in der Pflege zeigen diese Zahlen schwarz auf weiß, dass für einen großen Teil der Pflegekräfte Altersarmut vorprogrammiert. Der oft beklagte Fachkräftemangel in der Pflege ist vor allem ein Vollzeitstellendefizit“, so Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE zur heute veröffentlichten Gesundheitspersonalrechnung des Bundesamtes für Statistik. Zimmermann weiter:
„Von den 281.000 Fachkräften in der Altenpflege haben gerade mal 45 Prozent eine Vollzeitstelle. Von den 543.000 insgesamt in der Altenpflege Beschäftigten sind sogar fast 65 Prozent in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt. Bei den weiblichen Beschäftigten ist dieser Anteil noch einmal höher: Von den 465.000 Frauen, die in der Altenpflege arbeiten, haben fast 68 Prozent eine Teilzeitstelle oder sind geringfügig beschäftigt. Von den 77.000 im Pflegebereich beschäftigten Männern in der Altenpflege gehen wenigstens knapp über die Hälfte einem Vollzeiterwerb nach.
Für die Arbeitgeber sind Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte nicht nur kostengünstiger. Sie sind auch flexibler einsetzbar. Für die Beschäftigten heißt das allerdings: geringe Einkommen, enorme Arbeitsverdichtung und ständige Verfügbarkeit. Hier muss endlich politisch gegengesteuert werden. Ein erster Schritt wäre, den Kostendruck auf die Einrichtungen durch eine deutliche Anhebung des Leistungsniveaus der Pflegeversicherung zu beseitigen. Ein weiterer Schritt gegen den Personalnotstand wäre, die Pflegehilfskräfte weiter zu qualifizieren. Hierfür muss – gerade im Rahmen der Debatte um das Pflegeberufegesetz – aber auch endlich ein tragfähiges Konzept zur Finanzierung von Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen von der Bundesregierung vorgelegt werden.“