18.11.2015 in Braunschweig: Feierabendgespräch mit der Parteivorsitzenden der LINKEN Katja Kipping und Pia Zimmermann (MdB, DIE LINKE)

Das muss drin sein!
Mehr Personal für Bildung, Pflege und Gesundheit!

Schluss mit der Kommerzialisierung sozialer Daseinsvorsorge und der Kostenverlagerung ins Private.

10 Jahre nach der Agenda 2010 feiert die Bundesregierung die angeblichen „Erfolge“. Aber wie sehen die aus? 25 Prozent der Beschäftigten arbeiten in prekären Jobs, oft zu Niedriglöhnen! Ein Drittel der Bevölkerung wird in prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse gedrängt. Prekär heißt „unsicher“ und „unplanbar“. Für Viele ist das inzwischen ganz normal geworden: mit dem Lohn nicht über die Runden zu kommen, auch weil Miete, Energieversorgung und das Leben insgesamt immer teurer werden. Doch solch eine „Normalität“ darf nicht einfach hingenommen werden!
Ein besonderes Schlaglicht muss auf die prekäre Arbeitssituation in den sozialen Berufen geworfen werden. „Zu wenig zum leben, zu viel zum sterben!“ heißt hier oft die Devise – und das ist ein Skandal. Ausgerechnet die Erziehung, die Gesundheit und die Pflege, die uns alle betrifft, werden als Felder staatlicher Einsparungsmöglichkeiten entdeckt oder zum Objekt privater Profite auserkoren. Viele kennen aus leidvoller Erfahrung die Folgen des politisch erzeugten Kostendrucks und Personalmangels in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Gehälter sind niedrig, die Teilzeitquote und Verantwortung dagegen besonders hoch. Oft lastet großer Druck, der Verantwortung für die Betreuten gerecht zu werden, auf den vornehmlich weiblichen Arbeitskräften. Wer sich un- oder unterbezahlt um Kinder, Kranke oder pflegebedürftige Menschen kümmert, gerät schnell an die Belastungsgrenzen.

Wettbewerb führt nicht, wie oft behauptet, zu einer höheren Versorgungsqualität – im Gegenteil. Der Gesundheitssektor wird als lukrativer Markt angesehen, auf dem private Investoren neue Geschäftsfelder für sich und ihre Aktionäre aufbauen. Patientinnen und Patienten werden so zu Kundinnen und Kunden, Gesundheit zu einer Ware, das Gesundheitssystem zu einem Markt. Das mag gut sein für Investoren. Aber es schadet den Beschäftigten, den Patientinnen und Patienten, den Pflegebedürftigen, der Gesellschaft.

Mit der Kommerzialisierung sozialer Daseinsvorsorge und der Kostenverlagerung ins Private muss Schluss sein. Die sozialen Berufe müssen endlich aufgewertet werden! Dafür muss auch in diesen Branchen über adäquate Arbeitskampfmaßnahmen und Streiks gesprochen werden.

Pia Zimmermann hat Katja Kipping, Parteivorsitzende der LINKEN, zum Feierabendgespräch eingeladen und möchte darüber mit ihr und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen!

Eintritt frei!
18. November 2015
18:30 Uhr

Haus der Kulturen
Am Nordbahnhof 1A
38106 Braunschweig