Wolfsburg. Die Angebotsmieten in Wolfsburg sind seit 2012 jährlich um 8,5 Prozent pro Jahr gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des LINKEN-Bundestagsabgeordneten Victor Perli zur Mietenentwicklung in den 14 größten Städten Niedersachsens hervor. Demnach sind die Mieten in keiner anderen Stadt so stark explodiert wie in Wolfsburg. Im Jahr 2012 zahlten Wohnungssuchende noch eine durchschnittliche Kaltmiete von 5,37 EUR pro Quadratmeter, im Jahr 2018 sind die Mieten bereits auf 8,76 EUR pro Quadratmeter geklettert. Dies entspricht einer Steigerung von über 63 Prozent. Neben Wolfsburg sind auch die anderen Städte von teil drastischen Mietsteigerungen betroffen.
Die Partei DIE LINKE fordert deshalb eine gesetzliche Deckelung der Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt. „Die aktuellen Mieten sollen als Sofortmaßnahme nach Berliner Vorbild für fünf Jahre eingefroren und zugleich regionale Höchstmieten festlegt werden“, sagte Perli. Entsetzt über die neuesten Zahlen zeigt sich auch die Wolfsburger Bundestagsabgeordnete Pia Zimmermann. „Der Mietenwahnsinn macht sich in Wolfsburg breit. Es ist unerträglich, dass Senioren und Familien mit normalen Einkommen kaum noch bezahlbaren Wohnraum finden. Die Mieterinnen und Mieter werden schleichend enteignet, indem sie immer mehr von ihren Löhnen und Renten für die Wohnung ausgeben müssen“, kritisierte Zimmermann. Ein Mietendeckel sei nötig, um vor Verdrängung und Armut zu schützen. In Berlin wird der von den LINKEN initiierte Mietendeckel nach jetzigem Stand im Januar 2020 in Kraft treten.
Die LINKEN-Politiker kündigten neben Anträgen im Bundestag und im Stadtrat auch Protestaktionen gegen Mietwucher und Wohnungsnot an.