„Die Altenpflege befindet sich mitten in einer Katastrophe, die sich seit Jahren angekündigt hat. Die geplante Personalbemessung der Regierungskoalition ist kein adäquates Mittel gegen den Pflegenotstand, sie ist fachlich umstritten, und außerdem soll sie ohnehin erst Mitte 2023 greifen“, erklärt Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heute veröffentlichten Forschungsergebnisse der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua). Zimmermann weiter:
„‘Hohe Anforderungen, wenig Ressourcen‘, bringt die baua die Ergebnisse ihrer aktuellen Untersuchung zu Arbeitszeiten in der Pflege auf den Punkt. Besonders problematisch ist, dass Pflegende kaum Einfluss auf diese Arbeitszeiten nehmen können, und das bis hin zu Zeitpunkt und Länge der Pausen wie auch der gesetzlich vorgeschrieben Ruhezeiten. Bereits 2014 titelte die baua ‚Arbeit in der Pflege – Arbeit am Limit?‘ und verwies auf ‚Überforderung, Stresszunahme und Beschwerden‘. Sieben Jahre hat sich offensichtlich nichts getan, und auch auf Basis der jetzigen sogenannten Reform erhalten die Pflegekräfte nicht mehr Einfluss. Hinzu kommt: ‚Tarifverträge‘ mit Dumpinglöhnen sind nicht ausgeschlossen. Und die volle Umsetzung der beschlossenen Personalbemessung wird von der Koalition in Frage gestellt. Wir brauchen endlich eine Reform der Pflegefinanzierung, damit der notwendige Systemwechsel in der Pflege möglich wird. DIE LINKE hat dafür seit Jahren ein durchgerechnetes Konzept.“