Entscheidend sind die Ausbildungsabschlüsse und der längere Verbleib im Pflegeberuf

„Jubelmeldungen über steigende Ausbildungszahlen in der Pflege verschleiern die Probleme im Beruf“, kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, aktuelle Analysen des Statistischen Bundesamts. „Zur Wahrheit gehört, dass die Abbrecherquoten in den Pflegeberufen in den vergangenen zehn Jahren bis zu einem knappen Drittel eines Ausbildungsjahrgangs betrugen. Auszubildende erleben in ihren Praxiszeiten, dass sie große Teile des Wissens und der Fähigkeiten, die sie erlernen, wegen Personalnot und Zeitmangel als Fachkräfte niemals im Arbeitsalltag umsetzen können. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind so schlecht, dass sie selbst auf motivierte Berufsanfänger abschreckend wirken.“ Zimmermann weiter:

„Es ist zu befürchten, dass insbesondere in der Altenpflege die Zahl der Berufseinsteiger zurückgehen wird, wenn der Abschluss in der nun generalistischen Pflegeausbildung, die gerade erst begonnen hat, den Weg in alle Bereiche der Pflege öffnet. Denn dort verdienen Fachkräfte noch immer mehrere hundert Euro pro Monat weniger als im Krankenhaus. Außerdem verlassen Altenpflegekräfte den Beruf durchschnittlich nach 8,4 Jahren, Krankenpflegekräfte nach 13,7 Jahren. Der Schlüssel zu einer besseren Personalausstattung sind bessere Arbeitsbedingungen und steigende Löhne. Solange die Bundesregierung hier nicht ernsthafter ansetzt, werden alle anderen Maßnahmen die Situation in der Pflege für Beschäftigte und Betroffene zu verbessern, ins Leere laufen.“