Die Politik muss die gewaltigen Probleme der Pflege lösen

„Pflegekräfte entscheiden sich gegen überkommenes Kammerwesen. Das freut mich“, kommentiert Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE die Entscheidung der Pflegekräfte in Schleswig-Holstein, die sich mit 91,5 Prozent für die Auflösung der Landespflegekammer ausgesprochen haben. Die Wahlbeteiligung lag bei 75 Prozent. „Es ist gut, dass die Pflegefachpersonen selbst entscheiden, wie sie sich organisieren wollen. Das überkommene und starre Kammerwesen ist für den Pflegeberuf, in dem die meisten abhängig Beschäftigte sind, überaus ungeeignet. Und das zeigen die Pflegekräfte in den meisten Ländern auch, in Niedersachsen wurde die Kammer auch zu Fall gebracht, in anderen Ländern ist sie ebenfalls vom Tisch.“

Zimmermann weiter: „Die Länder versuchen Aufgaben, die nicht originär zur Selbstverwaltung gehören, sondern den Ländern zufallen, durch eine Kammer den Pflegekräften überzuhelfen und sie im schlimmsten Fall sogar selber für diese Bürokratie zahlen zu lassen. Gut, dass die Pflegekräfte so selbstbewusst sind, sich das nicht länger bieten zu lassen. Die Debatte über Pflegekammern lenkt doch nur ab, von den wahren Baustellen in der Pflege: Die Löhne sind zu niedrig, die Personalschlüssel zu schlecht, die Arbeitsbedingungen machen krank. Hier müssen die Landesregierungen dringend etwas tun. Aber in diesen Bereichen verweigern sie ihre Arbeit zu Lasten der Beschäftigten in der Pflege, der Patientinnen und Patienten sowie der Menschen mit Pflegebedarf.“