„Unterfinanzierte Pflege macht krank – auch die Pflegekräfte selber“, fasst Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, die Ergebnisse des Barmer Pflegereports 2020 zusammen. „Deutlich höhere Fehlzeiten durch Krankheit, Rückenschmerzen, Depressionen, bis hin zu hohen Zahlen von Erwerbsminderungsrente, weil kaum eine Altenpflegefachkraft bis zum Renteneintrittsalter durchhalten kann: Der Pflegereport liest sich wie eine Anklageschrift der Pflegekräfte in Richtung der Bundesregierung. Rechnerisch wären bei guten Arbeitsbedingungen demnach 26.000 Pflegekräfte mehr im Einsatz. Das Gesundheitsministerium muss endlich für gute Arbeitsbedingungen in der Pflege sorgen, damit die, die uns pflegen, nicht morgen selber gepflegt werden müssen.“ Pia Zimmermann weiter:
„Die Auswertung der Barmer beweist, dass große Teile des hiesigen Pflegenotstands von den Bundesregierungen der letzten zwanzig Jahre hausgemacht sind. Diese schlechten Bedingungen werden bewusst beibehalten, um die Kosten für die Pflege niedrig zu halten. Das ist zynisch, denn den Preis zahlen andere: die Menschen mit Pflegebedarf sowie die Patientinnen und Patienten und zu einem großen Teil die Pflegekräfte selber. Nur mit einer wirklichen Reform der Pflegefinanzierung, die die Lasten der Pflegekosten endlich auf breiten Schultern verteilt, kann hier gegengesteuert werden. So lassen sich gute Arbeitsbedingungen und damit gute Pflege solide und solidarisch zugleich finanzieren.“